Anlässlich der Gründungsversammlung von bremen multimedial hielt der damalige Wirtschaftssenator Josef Hattig eine kurze Ansprache, die Sie hier nachlesen können.

„Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Ich freue mich, daß mein erster Auftritt als neuer Wirtschaftssenator des Landes Bremen mit einer konkreten Hoffnung verbunden ist; Hoffnung in dem Sinne, daß wir in Bremen viele Aktivitäten benötigen, um den Strukturwandel voranzubringen. Die Veränderung der Strukturen, weg von traditionellen, stark subventionierten Branchen hin zu neuen sich wirtschaftlich selbst tragenden Unterehmen ist eine zentrale Aufgabe bei der ökonomischen und finanziellen Sanierung des Landes.

Wir wissen alle, wie schmerzhaft der Strukturwandel sein kann, wenn es um den Abbau von Arbeitsplätzen in nicht mehr lebensfähigen Bereichen geht. Die Stillegung eines Schiffbauplatzes beim Bremer Vulkan in Vegesack bedeutet für die Bremer mehr als der Verlust von 2.000 Arbeitsplätzen, er geht an die emotionale Substanz, an das Selbstvertrauen.

Deshalb ist es um so wichtiger, daß neue Aktivitäten Optimismus verbreiten helfen. Und hier setzt die Gründung des Multimedia-Vereins Bremen den richtigen und einen wichtigen strukturpolitischen Akzent.

Wenn die Fachwelt Recht behält, werden in Deutschland in diesem Wirtschaftsbereich schon in den nächsten Jahren 150.000 Arbeitsplätze entstehen, das Marktvolumen soll über 100 Mrd. DM jährlich betragen.

Aber hören wir nicht auch schon wieder Skeptiker, die fragen, ob ausgerechnet Bremen für eine solche Wachstumsbranche der richtige Standort ist? Meine Überzeugung ist, daß Bremen bei solchen überregional ausgerichteten wachstumsstafken Dienstleistungen eine reale Chance hat. Auch bei der Design-Förderung waren alle zunächst skeptisch. Bremen hat bewiesen, daß man auch außerhalb der großen Metropalen in einem solchen Feld Erfolg haben kann. Heute sind mehr als 60 Firmen mit Design beschäftigt.

Im Multimedia-Bereich gibt es ebenfalls in Bremen eine ganze Reihe von Unternehmen mit respektablen Erfolgen. Wie fast immer in der Vergangenheit, versuchen wir solche positiven Aktivitäten in Bremen möglichst geheim zu halten. Wir stellen unser Licht unter den Scheffel. Es wird der zentrale Punkt meiner zukünftigen Aktivitäten sein, die positiven Seiten Bremens im wirtschaftlichen Bereich stärker zu betonen und in die Außenwelt zu tragen. Insoweit ist für mich der neue Multimedia-Verein ein wichtiger Schritt,

  • die in Bremen stattfindenden Multimedia-Aktivitäten transparent zu machen,
  • das Bewußtsein für die neuen Informationstechnologien bei den bremischen Unterehmen gerade im kleineren und mittleren Sektor zu erhöhen und
  • damit zur Imageverbesserung Bremens beizutragen.

Ich halte den Multimedia-Verein Bremen auch in seinem Zusammenspiel von öffentlicher Hand und privaten Unternehmen für beispielhaft. Wir wissen alle, daß nur mit einem Allemann-Manöver die Sanierung geschafft und der dauerhafte Bestand des Landes Bremen gesichert werden können. Ich wünsche Ihnen den größtmöglichen Erfolg und sage Ihnen meine fortlaufende und nachhaltige Unterstützung zu.“