25 Jahre bremen digitalmedia: Bausteine einer Erfolgsgeschichte
Wenn ein Verein 25 Jahre alt wird, dann kann man das mit langen Reden und gegenseitigem Schulterklopfen feiern. Oder man organisiert ein Treffen von zwei Menschen, die sich vorher noch nie persönlich begegnet sind, aber beide den Verein zu dem gemacht haben, was er heute ist. Mit viel Spaß und Neugier haben sie eine Partie Jenga gespielt: Pro Stein eine Frage – das Interview geht also genau so lange, bis der Turm fällt. Und so ging es los mit der bunten Reise durch 25 Jahre bremen digitalmedia.
Doch zunächst ein paar Fakten: Im Oktober 1997 wurde bremen digitalmedia als „bremen multimedial e.V.“ gegründet. Es war ein Zusammenschluss unter anderem der damaligen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Bremen (WfG), Handelskammer, Bremen Business Net (BBN), dem TZI der Universität Bremen und weiteren Partnern. Einer der Initiatoren war Ralf Meyer (damals WfG, heute Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven GmbH). Seine Aufgabe war es, Bremen als Multimedia-Standort in der Öffentlichkeit zu positionieren, der Branche eine Stimme zu geben und die Unternehmen miteinander zu vernetzen. Bei seiner Gründung hatte der Verein 27 Mitglieder, von denen 25 Jahre später sieben nach wie vor Mitglied sind. Heute hat bremen digitalmedia 131 Mitglieder.
Wie sind Sie in die digitale Branche gekommen?
Ralf Meyer: „Tatsächlich bin ich erst mit der Gründung des Vereins erstmals mit multimedialen bzw. digitalen Themen in Berührung gekommen. Aber dann ging es auch gleich los: Zusätzlich zur Gründung des Vereins haben wir in Bremen-Horn das ZMeC gegründet, ein Multimedia-Zentrum auf dem ehemaligen Telekom-Gelände. Dort haben sich Firmen angesiedelt, wir haben eine Akademie für Qualifizierung ins Leben gerufen und hatten Zugang zum Landesbreitbandnetz mit 155 Mbit/s.“
Seit inzwischen mehr als zehn Jahren ist Björn Portillo, Managing Partner der hmmh multimediahaus AG, Vorstandsvorsitzender des Vereins. Und siehe da: Der Name wurde zwar 2011 von bremen multimedial in bremen digitalmedia geändert, aber die Ziele haben sich im Kern gar nicht so stark verändert.
Was ist die wichtigste Aufgabe von bremen digitalmedia?
Björn Portillo: „Nach wie vor geht es uns darum, die Sichtbarkeit des IT-Standorts Bremen zu erhöhen und ein Netzwerk für lebendigen Austausch und Wissenstransfer zu gestalten. Zusätzlich ist der Fachkräftebedarf ein wichtiges Thema, bei dem wir unsere Mitglieder aktiv unterstützen.“
Wie gehen Sie damit um, dass man heute jederzeit erreichbar ist (oder sein muss)?
Ralf Meyer: Ich will eigentlich gar nicht immer erreichbar sein, aber bin es dann irgendwie doch.
Björn Portillo: Ich mag das. Ich bin neugierig und probiere gerne neue Technologien aus. Die Kommunikation findet heute in Echtzeit statt, das bringt manches Mal gerade im beruflichen Alltag Herausforderungen mit sich.
Wie hat sich der Verband in den vergangenen zehn Jahren entwickelt?
Ralf Meyer: „Ich bin richtig glücklich zu sehen, dass dieser Verein jetzt 25 Jahre alt wird. Das war dann ja doch ein Volltreffer, dass er damals gegründet wurde.“
Björn Portillo: „Ich denke, es gab Höhen und Tiefen. Ich erinnere mich zum Beispiel, dass vor zehn Jahren alle etwas vereinsmüde zu sein schienen. Aber wir haben trotzdem weitergemacht und über Projekte und Veranstaltungen und insbesondere über unser DSI und DMI viel bewegt.“
Was ist unerlässlich für eine erfolgreiche Arbeit im Vereinsvorstand?
Björn Portillo: „Es ist wichtig, einen offenen Blick für die Unterschiedlichkeit der Mitgliedsunternehmen zu haben, denn die Struktur unserer Mitglieder, zum Beispiel mit Blick auf die Größe, ist extrem verschieden. Und so sind es auch ihre Interessen – darauf müssen wir eingehen.“
Was ist für Sie der größte Meilenstein in der Digitalisierung?
Björn Portillo: Das Streamen von Musik und die Quelle an Informationen, die das Internet mit einem Mal zugänglich gemacht hat.
Ralf Meyer: Digitale Bücher lesen zu können und Hotelbuchungen, die „auf einmal“ ohne aufwendige Recherche und Anrufe möglich waren.
Beschreiben Sie bremen digitalmedia in drei Worten.
Björn Portillo: Land Bremen. Netzwerk. Fachkräfte.
Ralf Meyer: Image. Bremen. Wirtschaftsstandort.
Was ist die größte Herausforderung für bremen digitalmedia?
Ralf Meyer: Aktuell ist es dieses Jenga-Spiel und dass wir den Turm nicht zum Einsturz bringen.
Björn Portillo: Grundsätzlich ist die Finanzierung des Vereins ein Thema, das uns immer begleitet. Wir haben ja auch Festangestellte, die für den Verein arbeiten, da ist eine gewisse Sicherheit schon wichtig für mich. Außerdem ist es für die Branche enorm wichtig, dass wir noch mehr junge Menschen und insbesondere Frauen erreichen und für Jobs in der IT-Branche begeistern.
Und dann brach der Jenga-Turm doch zusammen: Nach gut einer Stunde Spielzeit und 26 von 48 beantworteten Fragen. Unsere Partie Jenga hat im besten Sinne unseres Netzwerkgedankens zwei Menschen zusammengebracht, die sich seit vielen Jahren mit viel Begeisterung und Leidenschaft für die digitale Branche in Bremen einsetzen.
Weitere Fakten zu 25 Jahre bremen digitalmedia haben wir auf unserer Website für Sie zusammengestellt.