Bitkom-Umfrage: Mehr digitaler Umweltschutz gewünscht
Surfen, streamen, E-Mails schreiben: Mehr als 60 Millionen Menschen in Deutschland nutzen das Internet – und produzieren damit indirekt erhebliche Mengen CO2. Viele achten jedoch auch darauf, die damit verbundenen Klimawirkungen zu begrenzen oder positive Klimaeffekte zu erzielen. Das gelingt den Verbraucherinnen und Verbrauchern bei der Online- und Gerätenutzung bereits gut – so verzichtet jeder und jede Zweite mittlerweile auf Stand-by. Zugleich gibt es aber auch Defizite, etwa bei der korrekten Entsorgung von ausrangierten Elektrogeräten, die bei einem Fünftel (22 Prozent) schon einmal im Hausmüll gelandet sind. Und die Deutschen fordern von der Politik, die Digitalisierung stärker zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele einzusetzen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren.
Demnach löschen bereits 61 Prozent überflüssige E-Mails, Daten oder Apps auf ihren Geräten, um Speicherressourcen freizugeben und damit Energie zu sparen. Die Hälfte (51 Prozent) vermeidet Stand-by, schaltet elektronische Geräte also komplett ab. 44 Prozent verwenden, wenn möglich, die Energiesparfunktion bei Laptops oder Monitoren. Ein Fünftel (21 Prozent) reduziert die Helligkeit von Bildschirmen, um Energie zu sparen, fast ebenso viele (19 Prozent) setzen aus diesem Grund bewusst auf die Verwendung eines kleineren Bildschirms. Drei Viertel (74 Prozent) achten auch darauf, Geräte möglichst lange zu nutzen, bevor sie ersetzt werden.
Bei der Internetnutzung setzen 55 Prozent auf LAN oder WLAN statt mobiler Daten – dies verbraucht in der Regel weniger Energie. Jeder und jede Dritte (35 Prozent) hat beim Videostreaming die Auto-Play-Funktion deaktiviert, damit nicht unnötig Videos abgespielt werden. Ebenfalls ein Drittel (35 Prozent) trägt sich aus Newsletter-Listen aus oder bestellt E-Mail-Dienste ab. Noch nicht so weit verbreitet ist die Angewohnheit, Videos in geringerer Auflösung zu streamen, was deutlich energieärmer ist: 13 Prozent tun dies. 6 Prozent nutzen ökologische Suchmaschinen oder E-Mail-Dienste, bei denen Server ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben und Einnahmen teilweise in Umweltprojekte investiert werden. 5 Prozent kompensieren CO2-Emissionen mithilfe entsprechender Apps oder Websites.
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