Frauen in die IT: Klare Ziele, konkrete Projekte

Probleme erkennen, anpacken und lösen: Dieses Ziel hat sich bremen digitalmedia als IT-Branchenverband deutlich gesetzt. Aktuelle Herausforderungen sind der geringe Anteil an weiblichen Beschäftigten in der Branche sowie der enorm hohe Fachkräftebedarf. Die Lösung liegt auf der Hand: Mehr Frauen in die IT – aber wie?

Grundlage für die Aktivitäten ist die Studie über Stärken und Perspektiven der IT-Branche im Land Bremen des Verbands, deren Ergebnisse bremen digitalmedia im Sommer 2020 vorgestellt hatte. Ein wesentliches Ergebnis darin: Die Branche bildet mit Blick auf die Beschäftigten Bremens drittgrößtes Wirtschaftscluster und wächst stetig weiter. Der Anteil an weiblichen Beschäftigten liegt allerdings bei lediglich 28 Prozent. Gleichzeitig gaben 72 Prozent der Befragten an, dass sie in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatten, freie Stellen für IT-Fachkräfte zu besetzen. Eine unzureichende fachliche Qualifikation der Bewerber*innen sei hier für 71 Prozent der Hauptgrund für eine Nichteinstellung gewesen.

Digitale Plattform, um Unternehmen zu begeistern

Diese Ergebnisse hat bremen digitalmedia als klaren Handlungsauftrag verstanden und sich das Ziel gesetzt, bis 2030 die Ausbildungsquote von Bewerberinnen in der IT-Branche auf 50 Prozent zu steigern. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die digitale Plattform Avanja – Frauen in die IT!, die im Juni 2021 online gegangen ist.

Das Angebot, das von der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa unterstützt wird, greift Unternehmen konkret und praktisch unter die Arme und zeigt, wie es gelingt, Frauen für digitale Berufe zu erreichen. In den vier Kategorien Nachwuchs, Recruiting, Bindung und Führung bietet die Plattform ein breites Angebot aus Expertinnen-Interviews, Best Practice Beispielen und Checklisten zum Download.

„Mit Avanja haben wir ein Angebot insbesondere für die vielen mittelständischen IT-Unternehmen geschaffen. Wir wollen sie dazu motivieren, sich interessanter und attraktiver für Frauen aufzustellen und ihnen eine berufliche Perspektive zu bieten“, sagt Björn Portillo, 1. Vorsitzender von bremen digitalmedia. „Wenn wir es schaffen, in den nächsten Jahren den Frauenanteil in der IT-Ausbildung zu erhöhen, dann können wir so dringend benötigte Fachkräfte für die Zukunft gewinnen.“

Verbundprojekt, um IT-Fachkräfte zu qualifizieren

Während Avanja vor allem die Arbeitgeber in den Fokus nimmt, konzentriert sich ein weiteres Projekt auf die Fachkräfte selbst. So wird das wichtige Thema verzahnt von beiden Seiten angegangen. Das Projekt F.IT – Frauen in IT wird ebenfalls von der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds Plus gefördert und von drei Projektpartnern im Verbund getragen: Das ITB Institut Technik und Bildung, das ifib Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH und bremen digitalmedia wollen durch gezielte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Umschulungen Frauen beim Eintritt in Berufe fördern, die für Unternehmen in IT-nahen Berufen benötigt werden.

„Mit dem Projekt wollen wir langfristige Strukturen und Prozesse aufbauen, die den geringen Anteil von Frauen in der IT dauerhaft erhöhen, denn hier haben wir ganz klar Handlungsbedarf“, sagt Kai Stührenberg, Staatsrat für Arbeit und Europa. „Ich freue mich sehr, dass wir dieses wichtige Thema nun mit voller Kraft angehen können, um so die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhöhen und neue Perspektiven für Frauen zu schaffen.“

Neue Netzwerkmanagerin, um Strukturen zu schaffen

Damit aus Worten Taten werden, wird das Team von bremen digitalmedia seit Anfang November 2021 durch Laura Heissenbüttel verstärkt. Sie kümmert sich mit den Schwerpunkten Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerkmanagement um die Projekte und Aktivitäten des Vereins, die sich für mehr Frauen in IT-nahen Berufen einsetzen. Laura Heissenbüttel hat an der Universität Bremen den Bachelor Kommunikations- und Medienwissenschaft und den Master Medienkultur studiert und war nach ihrem Abschluss im Oktober 2019 im Marketing tätig. „Ich fühle mich Bremen sehr verbunden und freue mich, dass ich jetzt mein Wissen und meine Erfahrung bei bremen digitalmedia einsetzen kann, um die Strukturen am IT-Standort mitzugestalten und die Akteure enger zu vernetzen“, sagt die 29-Jährige. „Die Bereitschaft, Frauen in die IT zu bringen, ist grundsätzlich groß – nun geht es darum, dass wir mit konkreten Maßnahmen potenzielle Fachkräfte qualifizieren, sie mit den Unternehmen zusammenbringen und daraus Strukturen entstehen, die auch langfristig Frauen für IT sowie Unternehmen für Frauen in der IT begeistern.“

Alle Unternehmen, die Interesse an dem Thema haben, in diesem Zusammenhang Frauen Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze anbieten oder sich anderweitig einbringen möchten, sind herzlich eingeladen, mit Laura Heissenbüttel Kontakt aufzunehmen.

Kontakt

Laura Heissenbüttel
Netzwerkmanagement & Öffentlichkeitsarbeit
bremen digitalmedia e. V.
Telefon 0421 / 16 13 86 29
E-Mail laura.heissenbuettel@bremen-digitalmedia.de

Weitere Informationen

www.bremen-innovativ.de/foerderung-weiblicher-it-fachkraefte/