Handelskammer: Bremen braucht ein regionales Bündnis für Fachkräfte
Nach Ansicht der Handelskammer braucht Bremen ein regionales Bündnis für Fachkräfte, um in der Hansestadt und in der Metropolregion Nordwest langfristig für eine ausreichende Zahl an gut ausgebildeten Arbeitskräften zu sorgen. Dies ist die zentrale Forderung eines neuen Positionspapiers zur Fachkräftesicherung. „Schon jetzt spüren insbesondere mittelständische Bremer Unternehmen den demographischen Wandel; nicht alle Ausbildungsstellen oder Arbeitsplätze können aktuell passend besetzt werden“, begründet die Kammer ihre Initiative.
Otto Lamotte, Präses der Handelskammer, sagte: „Die Sicherung des Fachkräftepotenzials wird die zentrale Aufgabe der Zukunft sein. Von klugen und qualifizierten Köpfen hängt es ab, wie sich der Wirtschaftsstandort Bremen, aber auch die gesamte Metropole Nordwest im Wettbewerb durchsetzen kann.“
Die Fachkräftesicherung sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der alle Gruppen – besonders Politik und Wirtschaft – zusammenwirken müssen. „Die Unternehmen brauchen einen ganzheitlichen Ansatz, der von Kindertagesstätten über die Schulen bis hin zu Arbeitszeitmodellen für ältere Fachkräfte reicht“, so Lamotte.
Eine aktuelle repräsentative Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigt, dass jeder zweite Betrieb in den kommenden fünf Jahren einen Mangel an gut qualifizierten Fachkräften erwartet. Diesen bundesweiten Trend bestätigt die Konjunkturumfrage der Handelskammer im Herbst 2011 auch für Bremen. Der Fachkräftebedarf betrifft nicht nur Hochqualifizierte; auch heute fehlen schon Facharbeiter, insbesondere in der Metall- und Elektroindustrie sowie in der Gesundheitsbranche.
Im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen ist die Einrichtung eines Bündnisses für Fachkräfte bereits vorgesehen und nach Auskunft des Arbeitsressorts wird bereits an der Umsetzung gearbeitet. Die Handelskammer hat nun zwölf Handlungsfelder identifiziert, die ihrer Meinung nach berücksichtigt werden müssen, darunter alle Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zur Universität sowie Themen wie die bessere Vereinbarung von Beruf und Familie oder die Einführung von Arbeitsmodellen für ältere Menschen.