Arbeitnehmerkammer Bremen: IT-Jobs sind gut bezahlt und männlich dominiert

Ob Cyberattacken, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz oder Deep Learning – eins ist klar: Unternehmen und öffentliche Einrichtungen brauchen künftig deutlich mehr IT-Fachkräfte, wenn sie den technischen Anforderungen standhalten wollen. Doch gibt es genügend Nachwuchs? Und wie lassen sich neue Fachkräfte gewinnen? 11.200 Menschen arbeiten im Land Bremen aktuell in einem IT-Beruf – entweder direkt in der IT-Branche oder als IT Fachkraft in einer anderen Branche, wie das KammerKompakt der Arbeitnehmerkammer zeigt.

Das sind zwar deutlich mehr als in den vergangenen Jahren – im Vergleich zu IT-Hochburgen wie München, Frankfurt am Main, Nürnberg und Stuttgart besteht aber immer noch deutlicher Nachholbedarf. „Unternehmen sind angesichts des Fachkräftemangels gefordert, die Berufe und die IT-Branche insgesamt noch attraktiver zu machen – vor allem für Frauen“, sagt Peer Rosenthal, Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer Bremen.

Denn sechs von sieben IT-Beschäftigten sind männlich – selbst bei Auszubildenden und Studierenden ist das Verhältnis ähnlich. Dabei zeigen Studien: Während das Interesse an Informatik bei Mädchen und Jungen zu Beginn der Schulzeit gleich groß ist, nimmt es im Laufe der Zeit bei Mädchen und jungen Frauen ab.

Daneben muss vor allem auch die Branche selbst prüfen, ob ihre Arbeitsbedingungen noch zeitgemäß sind. Teilzeit, die von Eltern nachgefragt wird, um Privates und Job unter einen Hut zu bringen, wird erst allmählich selbstverständlicher. Überlange Arbeitszeiten und ständige Erreichbarkeit sind hingegen nach wie vor üblich. Allein ein Drittel der IT-Beschäftigten arbeitet häufig in den Abendstunden, über die Hälfte steht unter starkem Zeitdruck. Zu diesem Ergebnis kommt der DGB-Index „Gute Arbeit“. Die Beschäftigtenbefragung der Arbeitnehmerkammer („Koordinaten der Arbeit“) bestätigt diese Befunde für Bremen. Demzufolge arbeitet ein Viertel der IT-Beschäftigten mehr als 41 Stunden in der Woche. Gut ein Viertel der Beschäftigten nimmt die Arbeit laut Befragung so sehr in Anspruch, dass sie negative Auswirkungen auf das Privatleben hat.

Gut sind in der IT die Löhne: Mit 4.869 Euro brutto monatlich liegen sie im Mittel mehr als 1.200 Euro über dem Bruttoverdienst aller Vollzeitbeschäftigten im Land Bremen. Im Verhältnis zu anderen Großstädten liegt das allerdings am unteren Ende der Skala. 

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