Dass die Kombination von Mensch und Maschine unschlagbar sei, davon ist auch Pia Schreiber überzeugt: „Wenn du KI und Mensch verquickst, dann kriegst du heute das zeiteffizienteste und qualitativ beste Ergebnis. Wer aktuell ausschließlich auf KI setzt, kann zwar sehr viel Zeit sparen, bekommt aber Ergebnisse, die qualitativ nicht so hochwertig sind. Arbeiten umgekehrt nur Menschen an einem Auftrag, ist die Qualität vermutlich schon recht gut, würde sich aber noch steigern lassen, und der Zeitinvest ist immens höher.“
Im Alltag der Filmproduktion Filmflut gibt es durchaus Gewerke, die zunehmend von einer KI und seltener vom Menschen übernommen werden. „Übersetzung ist so ein Beispiel“, erzählt Georg Roch. „Vor zwei Jahren sollten wir mal etwas auf Chinesisch machen, das war ein total großer Struggle. Wir brauchten erst einmal jemanden, der die Texte übersetzt. Und dann noch jemanden, der sie einsprechen kann. Heute ist das viel einfacher. Wir können Texte in Sekundenschnelle in alle Sprachen übersetzen lassen, die es gibt.“
Beim finalen Einsprechen von Texten setzt Filmflut allerdings noch häufiger auf echte Sprecher*innen als eigentlich nötig. „Wir sind da ein bisschen emotional. Wir haben Sprecher*innen, mit denen wir schon lange gerne zusammenarbeiten. Außerdem kann man einen echten Menschen im Produktionsprozess aktuell doch noch besser und unmittelbarer feedbacken.“
Veränderungsdruck durch KI: Neue kreative Dienstleistungen und Produkte
Dass kreative Dienstleister*innen ihr Dienstleistungsportfolio und ihr Produktangebot verändern müssen, um zukunftsfähig zu sein, davon sind sowohl construktiv als auch Filmflut überzeugt – und tun es längst. construktiv macht seine KI-Produkte und -Dienstleistungen offensiv sichtbar. Wer die Agentur-Website besucht, findet bereits einen eigenen Menüpunkt zum Thema, der alle Angebote zusammenfasst. Etwas, das Seltenheit hat in der Bremer Werbeszene.
Georg Roch sieht für seine Firma währenddessen großes Entwicklungspotenzial in einem Unternehmensbereich, für den Filmflut immer bekannter wird: Visual Effects Medien. Um die Produktionen effizient und trotz kleinerem Team günstig bewerkstelligen zu können, nutzt die Produktionsfirma bereits eine Vielzahl an Tools, um den Workflow zu optimieren. Hier sei es strategisch wichtig, weiterhin das gesamte kreative Potenzial zu nutzen, das KI bietet.