Infotag Duales Masterprogramm Informatik: Spannender Input für die weitere Entwicklung

In alten Gemäuern über die digitale Zukunft diskutieren: Das hat beim Infotag zum Dualen Masterprogramm Informatik (DMI) am 21. August 2018 ganz wunderbar funktioniert. Der Förderverein bremen digitalmedia hatte in die Besteckmanufaktur Koch & Bergfeld in der Neustadt eingeladen und rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich über das DMI auszutauschen und über die Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung in der digitalen Industrie zu diskutieren.

In dem fast 150 Jahre alten Gebäude von Koch & Bergfeld empfing Christoph Ranze, Geschäftsführer der encoway GmbH und 2. Vorsitzender von bremen digitalmedia, die Gäste und gab einen Überblick über die Schwerpunkte des Fördervereins: Dieser setzt sich für die Aus- und Fortbildung in den Bereichen IT und Medien in der Region Bremen ein; über ihn werden die Weiterentwicklung des Dualen Studiums Informatik (DSI), die Etablierung des DMI und andere Projekte gefördert.

Das DSI hat sich in den vergangenen zwölf Jahren bereits richtig gut etabliert: Insgesamt 130 Studierende haben ihren Abschluss gemacht, aktuell gibt es 143 Studierende und zum Semesterbeginn im Oktober 2018 haben sich 45 neue angemeldet. Nun soll das DMI noch stärker profiliert werden: „Unser Ziel ist es, das Programm so attraktiv zu machen, dass Studierende dafür extra nach Bremen kommen“, sagt Ranze. Bereits jetzt gebe es Bewerber aus Nordrhein-Westfalen, Emden und dem Osten Deutschlands, das Interesse sei vorhanden. „Wenn es uns gelingt, High Potentials nach Bremen zu holen, dann werden sie über das DMI eine enge Bindung zum Unternehmen aufbauen und somit besteht eine große Chance, sie auch nach ihrem Abschluss in Bremen zu halten.“

Nach der Begrüßung erlebten die rund 30 Teilnehmer ein Novum bei bremen digitalmedia: Aufgeteilt in drei Gruppen hatten sie in Barcamps die Gelegenheit, mit Experten über das DMI und das Thema Fachkräfteausbildung in Bremen zu diskutieren. Ziel war, die Ideen und Vorstellungen der Teilnehmer in Hinblick auf Unternehmen, Hochschule und den Profilbereich des Studiums zu erfahren, um sie in die weitere Entwicklung des DMI einfließen zu lassen.

Mit Kerstin Sager, Ausbilderin bei der Commerz System GmbH, ging es um den Profilbereich: In verschiedenen Seminaren soll sowohl die Methoden- und Fachkompetenz als auch die Sozial- und Kommunikationskompetenz der Studierenden erweitert werden. „In unseren Diskussionen hat sich gezeigt, dass agiles Arbeiten und agile Methoden in den Unternehmen bereits präsent sind und unsere Seminare in die richtige Richtung zielen“, sagte Sager zusammenfassend. „Kontrovers wurden die Zertifizierungen diskutiert: Während diese für Studierende oft eine große Rolle spielen, ist den Unternehmen wichtiger, dass die Methoden auch tatsächlich beherrscht werden.“

Zusammen mit Carsten Singh Dev, IT-Manager bei der aba AG, und Anika Bracht, absolvierte DMI-Studentin und Softwareentwicklerin bei der CTS Eventim Solutions GmbH, sprachen die Teilnehmer unter anderem über den Unterscheid zwischen DMI-Studierenden und den regulären studentischen Aushilfen. „Als DMI-Student ist man besser im Unternehmen und in die Teams integriert, man bekommt eher anspruchsvollere Aufgaben und kann auch mehr Stunden arbeiten. Für beide Seiten ist der Einsatz von DMI-Studenten verlässlicher und besser planbar“, sagte Bracht.

Prof. Dr. Richard Sethmann (Fakultät Elektrotechnik und Informatik an der Hochschule Bremen) erläuterte in seinen Gruppen die Frage, wie man Bachelor- und Masterabsolventen im Unternehmen halten kann. „Viele Absolventen wollen sich weiter entwickeln, an der Stelle kann eine attraktive Unternehmenskultur entscheidend sein“, sagte Sethmann. „Wenn eine beidseitige Bindung besteht, dann sind die Chancen gut, dass man den Absolventen auch langfristig halten kann.“

Weitere Infos unter:
www.dualesstudiuminformatik.de
www.dualermasterinformatik.de