KI: Bremer Uni-Wissenschaftler zählen zu den einflussreichsten der Welt

Im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) gehören vier Wissenschaftler der Universität Bremen weltweit zu den führenden Experten. Das ist das Ergebnis des aktuellen Rankings „AI 2000 Most Influential Scholars“ der Tsinghua University in China. Es basiert auf einer Analyse von Beiträgen für die wichtigsten Fachpublikationen und Konferenzen der vergangenen zehn Jahre.
Das Ranking listet die 2.000 einflussreichsten Forscherinnen und Forscher im Bereich Künstliche Intelligenz auf – unterteilt in 20 Rubriken. Die beste Platzierung der Bremer Wissenschaftler erreichte Professor Michael Beetz mit Rang 4 in der Kategorie Robotik. Beetz ist Leiter des Instituts für Künstliche Intelligenz sowie des Sonderforschungsbereichs EASE (Everyday Activity Science and Engineering) der Universität Bremen. Ziel der Forschung des SFB ist die Entwicklung von Robotern, die in der Lage sind, alltägliche Aufgaben mit der Kompetenz von Menschen zu erledigen, beispielsweise das Kochen und das Decken eines Tisches.

Professor Carsten Lutz vom Fachbereich Mathematik und Informatik wird in dem Ranking gleich in zwei Bereichen geführt: Im „Knowledge Engineering“ – der Wissensverarbeitung – erreicht er Platz 30, in der fachübergreifenden Rubrik „AAAI/IJCAI“ den Platz 94. Die Rubrik „AAAI/IJCAI“ wurde nach den beiden größten internationalen KI-Konferenzen benannt. Auch Professor Rolf Drechsler, Dekan des Fachbereichs Mathematik und Informatik, und Dr. Moritz Tenorth vom Institut für Künstliche Intelligenz sind in den Kategorien Chip-Technologie beziehungsweise Robotik vertreten. Alle vier arbeiten im SFB EASE mit.

Bei der Nachwuchsförderung erzielt die Universität Bremen im KI-Bereich ebenfalls herausragende Ergebnisse: Drei ehemalige Doktoranden von Professor Beetz haben es in der Kategorie Robotik auf die Liste geschafft: Es sind Dr. Radu Rusu (Platz 2), Dr. Nico Blodow (Platz 22) und Dr. Moritz Tenorth (Platz 87).

Bremer Besonderheit: Forschende betrachten Robotik und KI ganzheitlich

„Das gute Abschneiden beruht unter anderem auf der langfristigen Blickrichtung der Bremer KI-Forscherinnen und -Forscher“, erklärt Beetz. So gehe es ihnen darum, wichtige Probleme mit langem Atem zu lösen. „Zu den Besonderheiten bei uns zählt der ganzheitliche Ansatz, mit dem wir Robotik und Künstliche Intelligenz betrachten“, erklärt er. „Wir kombinieren die klassischen Methoden der KI mit den sehr starken neuen Methoden wie dem maschinellen Lernen, um Systeme robuster zu machen.“ Ein Ziel sei es dabei auch, die KI-Systeme so zu gestalten, dass ihr Vorgehen jederzeit verständlich und erklärbar ist – im Gegensatz zu „Black-Box-Systemen“, deren Entscheidungsprozesse nicht nachvollzogen werden können, so Beetz.

Weitere Informationen sind hier erhältlich.