Die Analytical Engine und die Pionierin des Programmierens

Auf der einen Seite haben wir den britischen Mathematiker Charles Babbage und seine mechanische Rechenmaschine Analytical Engine, die zumindest auf dem Papier 1937 Gestalt angenommen hatte. Auf der anderen Seite ist da Ada Lovelace, Tochter des berühmten englischen Dichters Lord Byron, die bereits als Kind eine Faszination für Maschinen hatte.

Babbages Analytical Engine basierte auf dem Prinzip von Lochkarten, die für die Eingabe von Befehlen und Daten zuständig sein sollten. Dieses Prinzip war damals bereits durch den mechanischen Webstuhl bekannt, der 32 Jahre zuvor entwickelt wurde (siehe Meilenstein „Jaquard Webstuhl“). Doch es war Ada Lovelace die schon damals erkannte, was ein Computer eines Tages alles leisten können wird. Beim Übersetzen eines französischen Artikel über Babbages Rechenmaschine ins Englische, verfasst sie ihre eigenen Notizen und die legen dar, was Ada als das Potential der Maschine sieht – denn sie begreift, dass es sich um mehr als nur ein Gerät für numerische Berechnungen handelt. Und so schrieb Lovelace ungefähr ein Jahrhundert bevor Konrad Zuse die erste programmierbare Rechenmaschine konstruierte, das erste Computerprogramm der Welt.

Zum Bau der Analytical Engine kam es allerdings nie. Die Rechenmaschine musste aus über 50.000 Teilen zusammengesetzt werden und hätte die Größe einer Lokomotive gehabt – rund 19 Meter lang und drei Meter hoch.