Avanja: Neue digitale Plattform zeigt, wie Unternehmen Frauen für IT begeistern
Es gibt absolut keinen Hinweis darauf, dass Frauen IT nicht können. Sie entwickeln Hardware oder programmieren Software genauso gut wie Männer. Trotzdem ist der Frauenanteil in der IT-Branche niedrig, in Bremen liegt er bei 28 Prozent. Das soll sich nun ändern: Mit „Avanja“ ist am 24. Juni 2021 eine digitale Plattform online gegangen, die Unternehmer*innen und Geschäftsführer*innen, HR-Verantwortliche und Beschäftigte der IT-Branche inspiriert, motiviert und konkret unterstützt, mehr Frauen für die IT zu gewinnen.
Kommunikationstalent statt Verhandlungsgeschick – nur eins von vielen Beispielen für eine Wortwahl, die Frauen eher anspricht. Streicht man Begriffe wie den „Ein-Mann-Betrieb“ oder die „Milchmädchenrechnung“, werden weniger Stereotype reproduziert. Dafür macht man aus dem Systemadministrator eine Fachkraft für Systemadministration und schickt vorzugsweise weibliche Auszubildende zur Jobmesse – so einfach geht’s! Mit diesen und vielen weiteren Tipps sowie Interviews und Erfahrungsberichten motiviert Avanja anschaulich und unterhaltsam, wie der Frauenanteil erhöht und gleichzeitig Fachkräfte gewonnen werden können.
Konkrete Maßnahme weniger als ein Jahr nach der Studie
Avanja ist eine Initiative des unseres Branchenverbands und wird von der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa gefördert. „Wir haben das Problem, dass sowohl Unternehmen sich Frauen gegenüber kulturell öffnen müssen als auch Frauen viel zu oft denken, Digitalisierung und Programmierung das ist alles nichts für mich. Das stimmt einfach nicht. Avanja bringt Frauen und Unternehmen zusammen und deswegen ist das Angebot wichtig und wertvoll“, sagt Senatorin Kristina Vogt. Ihr liegt das Thema sehr am Herzen. „Dass nur knapp 30 % der Beschäftigten Frauen sind, ist ein ganz dickes Brett, das beschäftigt mich ungemein.“
Avanja ist ein wichtiger Baustein, um bis 2030 die Ausbildungsquote von Bewerberinnen in der IT-Branche auf 50 % zu steigern. Dieses Ziel haben wir uns gesetzt: Unsere umfassende Studie über die IT-Branche im Land Bremen hatte ergeben, dass lediglich 28 Prozent der Beschäftigten der Bremer IT-Branche Frauen sind. Dieses Ergebnis haben wir als klaren Auftrag verstanden, mehr Frauen für IT-Berufe zu begeistern. „Die Frage, wie wir mehr Frauen für die vielfältigen Berufe der Digitalwirtschaft begeistern können, beschäftigt uns als Verband schon lange“, sagt Björn Portillo, Vorstandsvorsitzender von bremen digitalmedia und Managing Partner der hmmh multimediahaus AG. „Wichtig ist, dass wir einen greifbaren Einstieg in das Thema ermöglichen und konkret zeigen, wie sich die Fähigkeiten und Interessen von Frauen gezielt in den Fokus nehmen lassen“, ergänzt Franca Reitzenstein, Vorstandsmitglied von bremen digitalmedia und Geschäftsführerin von neusta communications.
Interessante Infos und pragmatische Tipps
Genau dafür gibt es jetzt Avanja. In den vier Kategorien Nachwuchs, Recruiting, Bindung und Führung bietet die Plattform ein breites Angebot aus Expert*innen-Interviews, Best Practice Beispielen, Checklisten zum Download und Quick Wins, die direkt umgesetzt werden können. Über den Balance Score können Nutzer*innen der Website ermitteln, wie es in ihrem Unternehmen oder Team um die Geschlechterbalance steht. Und dann heißt es: Mit Interesse lesen, sich inspirieren lassen und dann umsetzen! „Mit Avanja kann einfach jede*r unmittelbar tätig werden. Es gibt im Grunde keinen Raum mehr für die These ‚Ich würde gern mehr Frauen einstellen, aber die bewerben sich ja nicht‘. Man muss Frauen gezielt abholen und wie das gehen kann, zeigt Avanja ganz pragmatisch“, sagt Reizenstein.
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