bremen digitalmedia: 15 Jahre Einsatz für den IT- und Medienstandort Bremen
Die umfassende Mitgliederbefragung im vergangenen Jahr hat es gezeigt: Unternehmen der IT- und Medienbranche schätzen bremen digitalmedia als Sprachrohr, Interessenvertretung und Kooperationsplattform. Gerade der Austausch unter den Agierenden hat wieder deutlich an Bedeutung gewonnen, und so war der Andrang bei der kleinen Feier zum 15-jährigen Bestehen des Verbands am 15. November 2012 im Fehrfeld überraschend groß: enges Zusammenrücken war erfordert.
Bei den ersten Branchentreffen im Gründungsjahr 1997 war die Welt noch eine andere, wie ein Blick zurück zeigt. Vor 15 Jahren:
- richtete der Weser-Kurier seine erste Internetseite ein
- wurde AOL von Nutzenden verklagt, weil der Zugang zum Internet oft schlecht funktionierte
- wurde Bill Gates zum reichsten Mann der Welt
- rettete Microsoft das Unternehmen Apple – durch eine Investition von 150 Millionen Dollar
- wurde die Entwicklung des Ur-Browsers Mosaic eingestellt
Geplatzte Blase überlebt
Zu diesem Zeitpunkt also besaßen Detlef Hanke, Gründer und damaliger Inhaber der heutigen hmmh multimediahaus AG, und einige Mitstreiter*innen die Weitsicht zur Schaffung eines regionalen Branchenverbands. Dieser agierte zunächst unter dem Namen „Bremen multimedial“ und versammelte neben den Beteiligten der Branche auch Nutzende, sodass die Zahl der Mitglieder in Zeiten der ersten Internet-Euphorie schnell auf über 100 stieg.
Dann platzte die Blase und es erschienen plötzlich wieder Zeitungsartikel, die infrage stellten, ob man das Internet überhaupt brauche. Auf Detlef Hanke folgten Oliver Wächter und Carsten Meyer-Heder im Amt des 1. Vorsitzenden, während sich die gesellschaftliche Skepsis gegenüber digitalen Medien erst langsam wieder legte.
Unterstützung für die Hochschulen
Der Verband modernisierte sich unterdessen mit einer Umbenennung in „Bremen IT + Medien“. Ein Highlight in der Verbandshistorie war die Einrichtung des Dualen Studiengangs Informatik (DSI) an der Universität und der Hochschule Bremen. Finanziert und koordiniert wird er mit Hilfe des Fördervereins, der unter dem Dach des Branchenverbands gegründet wurde. Im Jahr 2006 startete der Pionier-Jahrgang mit sechs Teilnehmenden, mittlerweile absolvieren rund 90 „Azudierende“ aus 30 Unternehmen die Kombination aus Informatik-Studium und Fachinformatiker*in-Ausbildung. Der Branche werden damit dringend benötigte und hoch motivierte Fachkräfte zugeführt.
Einen weiteren Entwicklungssprung gab es mit der Einrichtung der Koordinierungsstelle »connect«. Seit diese Vollzeitstelle – in Person von Tascha Schnitzler – besetzt ist, hat sich die Zusammenarbeit innerhalb der digitalen Wirtschaft noch einmal intensiviert. Auch die Verbindungen zu den Bildungseinrichtungen sind mittlerweile sehr eng. Bei der Einrichtung der neuen Studiengänge „Kommunikations- und Medienwissenschaften“ und „Wirtschaftsinformatik“ an der Universität Bremen war der Verband jeweils direkt eingebunden.
Fachkräfte, Kooperationen und Politik weiter im Fokus
Der Verband passte seinen Namen 2011 erneut an das veränderte Branchenumfeld an und heißt seither bremen digitalmedia. Björn Portillo, seit 2010 1. Vorsitzender des Vorstands, hebt neben den engen Kontakten zu den Bildungseinrichtungen auch die deutlich intensivierte Mitgliederkommunikation hervor. Die Stammtische stießen zum Beispiel auf ein sehr großes Interesse, berichtet er. Darüber hinaus habe sich der Verband erfolgreich mit anderen Netzwerken verknüpft, um die Türen für weitere Kooperationen zu öffnen. Reger Austausch herrsche unter anderem mit dem Klub Dialog, der Medienmeile und neuerdings auch Hamburg@work.
Diesen Schwung gilt es nun aufrechtzuerhalten. Das Thema Nachwuchs wird der Branche noch lange erhalten bleiben und muss aktiv entwickelt werden. Auch Kooperationen zwischen Unternehmen und Regionen werden strategisch immer wichtiger, um technologische Anforderungen erfüllen und die nötige Arbeitskraft zur Verfügung stellen zu können. Nicht zuletzt bleibt es auch wichtig, das gesellschaftliche und politische Bewusstsein für digitale Themen voranzutreiben, wie aktuelle Debatten über Themen wie das Leistungsschutzrecht und den Datenschutz zeigen. Mit Unterstützung von Mitgliedern und externen Agierenden wird bremen digitalmedia auch in den kommenden Jahren wichtige Beiträge hierzu leisten.