Das Digitale Deutsche Frauenarchiv erhält institutionelle Förderung durch den Bund
Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) bündelt das Wissen der deutschsprachigen Frauenbewegungen. Es präsentiert Material aus den feministischen Erinnerungseinrichtungen, die im i.d.a.-Dachverband organisiert sind. Bücher, Zeitschriften, Plakate, teils unveröffentlichte Briefe und Protokolle machen eine der größten sozialen Bewegungen des 20. Jahrhunderts online greifbar. Mit 1,85 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt 2020 wird die Sichtbarmachung der Frauenbewegungsgeschichte nun nachhaltig gefördert.
Bei einer Pressekonferenz Mitte Januar 2020 sagte Bundesministerin Dr. Franziska Giffey: „Ich freue mich sehr, dass wir das Digitale Deutsche Frauenarchiv ab diesem Jahr institutionell fördern. Durch dieses digitale Archiv können wir uns praktisch an jedem Ort der Welt und zu jeder Zeit ansehen und bestaunen, was die Frauenbewegung erkämpft hat. Für eine moderne Gleichstellungspolitik ist es wichtig, sich diese historische Errungenschaft bewusst zu machen. Die Erinnerung an Vorbilder macht Mut für aktuelle Auseinandersetzungen, wie den Einsatz gegen häusliche Gewalt und die Aufwertung der sozialen Berufe.“
Der Bremer Verein belladonna hat am Konzept des DDF mitgeschrieben und ist Teil des Dachverbandes, wodurch das DDF entstanden ist. Außerdem ist die Geschäftsführerin von belladonna Maren Bock in der Fachkommission des DDF.
Zum Hintergrund
Von 2016 bis 2019 hat der Bund den Aufbau des DDF gefördert, seit September 2018 ist das Portal online. Als Institution kann das DDF ab 2020 nun langfristig ausgebaut werden. Getragen wird das Projekt von i.d.a., dem Dachverband von über 40 Lesben/Frauenarchiven, -bibliotheken und -dokumentationsstellen. Mehr als 540.000 Datensätze und 10.000 Digitalisate sind bereits online zu entdecken: vom Tagebuch der Minna Cauer (1841-1922) bis zu Aufrufen bewegter Frauengruppen der DDR. Kontinuierlich werden neue Objekte in das Portal eingestellt.