Digitale Wirtschaft: Acht Prozent mehr Arbeitsplätze in vier Jahren

Der Strukturwandel im Land Bremen schreitet weiter voran: Immer mehr Beschäftigte sind in der digitalen Wirtschaft tätig. Im Frühjahr 2015 waren es gemäß den neuesten Zahlen der Agentur für Arbeit insgesamt rund 10.850 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte – das sind 14 Prozent mehr als vor Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2007 und 8 Prozent mehr als 2011. Hinzu kommen zahlreiche Selbstständige und Freiberufler.

„Alleine in den Kernbereichen der digitalen Wirtschaft sind rund 3,5 Prozent der bremischen Berufstätigen angestellt“, betont Björn Portillo, 1. Vorsitzender des Verbands bremen digitalmedia. Dazu zählten beispielsweise die Dienstleistungen in der Informationstechnologie, die Medien und der Bereich Werbung, der sich mittlerweile stark auf digitale Kanäle fokussiert. „In diesen Zahlen sind die vielen Angestellten anderer Branchen, die den hauseigenen Informationstechnologie-Abteilungen oder vergleichbaren Bereichen angehören, noch nicht enthalten.“

Zahl der Unternehmen um zehn Prozent gewachsen

Auch an der Zahl der Unternehmen zeigt sich die wachsende Bedeutung der digitalen Wirtschaft: Das Statistische Landesamt zählt in seiner aktuellsten Übersicht über den Dienstleistungssektor insgesamt rund 1330 Betriebe in dieser Branche. Das sind fast 10 Prozent Wachstum innerhalb von fünf Jahren. Der Umsatz dieser Unternehmen beträgt insgesamt rund 1,12 Milliarden Euro pro Jahr.

Das Wachstum der digitalen Wirtschaft ist laut Portillo für den Standort Bremen ein positives Signal. „Informationstechnologie und digitale Medien sind mittlerweile in allen Branchen entscheidende Faktoren für den Erfolg und Misserfolg eines Unternehmens. Dass dieser Dienstleistungsbereich sich in Bremen stark entwickelt, lässt darauf schließen, dass die anderen Wirtschaftszweige den Handlungsbedarf erkannt haben.“

Digitale Wirtschaft setzt Potenziale in anderen Branchen frei

Dennoch gebe es weiterhin viel Potenzial, um regionale Unternehmen im internationalen Wettbewerb zu stärken. Der Verband bremen digitalmedia und seine Mitgliedsunternehmen setzen den Schwerpunkt ihrer Arbeit daher zurzeit auf die intensivere Vernetzung mit anderen wichtigen Branchen des Nordwestens, beispielsweise Logistik und maritime Industrien.

„Die digitale Wirtschaft ist eine Querschnittbranche, die besonders an einem exportorientierten Standort wie Bremen noch einmal zusätzliche Potenziale freisetzen kann“, so Portillo. „Dass hier einige der größten deutschen E-Commerce-Dienstleister ihren Sitz haben, ist dabei noch viel zu wenig bekannt. Branchenübergreifend können wir noch viel erreichen, um weitere Arbeitsplätze zu schaffen und das Land wirtschaftlich zu stärken.“