Digitales Blind Date: Endlich mal wieder Netzwerken!

Netzwerken – wie ging das noch gleich? Ach ja, einfach von Tisch zu Tisch gehen, bekannte Gesichter wiedersehen, unbekannte kennenlernen und ungezwungen ins Gespräch kommen. Seit mehr als einem Jahr sind solche Netzwerktreffen nicht mehr möglich. Oder doch? bremen digitalmedia und das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen haben am 24. März 2021 erstmals zum „Digitalen Blind Date“ eingeladen. Ein Format, bei dem die Teilnehmenden zumindest virtuell von Tisch zu Tisch gehen und sich zwanglos unterhalten. Kein Vortrag, keine Moderation, keine festen Themen. Erlaubt ist, was Spaß macht.

Über ein interaktives Online-Tool haben Eva Koball von bremen digitalmedia und Lisa Buschan vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen virtuelle Thementische eingerichtet, an die sich die rund 25 Teilnehmenden nach Lust und Laune setzen konnten. Wechseln war in den zwei 20-minütigen Sessions jederzeit ausdrücklich erwünscht.

Wunsch nach Austausch untereinander

„Bei den meisten virtuellen Veranstaltungen steht die Wissensvermittlung im Fokus“, sagt Lisa Buschan. „Aber viele Unternehmen sagen, dass ihnen der Austausch untereinander fehlt.“ Auch höre sie von Mittelständlern, dass sie auf der Suche nach Dienstleistern seien. „Wir dürfen natürlich niemanden empfehlen, aber wir können ihnen eine gemeinsame Plattform bieten, über die beide Seiten zueinander finden.“

Beim „Digitalen Blind Date“ haben die Organisatorinnen keine Branchen oder Themen vorgegeben. Die Tische waren zum Einstieg mit Themen wie „HR & Recruiting“, „New Work“ oder „Start-ups & Innovation“ benannt. Maraike Griebel, Manager Recruiting & HR Development bei bremen digitalmedia-Mitglied encoway, hatte sich auch gleich an den HR-Tisch gesetzt, war aber überrascht, dass außer ihr keine weiteren Personalentwickler*innen mit am Tisch saßen. „Recruiting ist ein Thema, das viele beschäftigt“, sagt sie. Dafür war an ihrem Tisch ein Unternehmer aus dem Handwerk. „Es war wirklich spannend zu hören, wie das Thema Digitalisierung im Handwerk vorangetrieben wird. So direkt bekomme ich das sonst nicht mit.“

Offene Gestaltung statt Matchmaking

Einfach mal ins Gespräch kommen – genau darum ging es auch den Organisatorinnen. Die Idee für das „Digitale Blind Date“ haben sie über das Partnernetzwerk Hamburg@work bekommen, die ein ähnliches Format für den Austausch zwischen Hamburger und Berliner Unternehmen anbieten. „Wir haben bewusst kein Matchmaking daraus gemacht, sondern wollten es offen gestalten und natürlich laufen lassen“, sagt Eva Koball. „Eines unserer Hauptanliegen als Interessensverband ist es, unsere Mitglieder auch branchenübergreifend zu vernetzen. Mit diesem Format kommen wir diesem Anspruch auch in Pandemie-Zeiten wieder näher.“

So war es auch für Björn Upadek von Deichblick, der Agentur für Bewegtbild und ebenfalls Mitglied bei bremen digitalmedia, das erste Netzwerkevent in diesem virtuellen Format. „Ich fand es erstaunlich gut und es hat Spaß gemacht. Auch wenn der Start am ersten Tisch etwas holprig war. Normalerweise steht man in einer Runde zusammen und ein Gespräch ergibt sich auch durch die Signale, die man unbewusst sendet. Am virtuellen Tisch ist das anders: Es kann immer nur einer zurzeit sprechen, darum dürfen die Tische nicht so groß sein.“ Werden sie auch nicht: Für das „Digitale Blind Date“ sind maximal drei Teilnehmende pro Tisch geplant.

Der nächste Termin ist am 21. April 2021 von 10 bis 11 Uhr. Angesprochen sind kleine und mittlere Unternehmen aller Branchen sowie Dienstleister der Medien- und Digitalbranche, um das eigene Netzwerk auszubauen, sich über aktuelle Projekte auszutauschen oder einen neuen Blickwinkel auf die eigenen Themen zu bekommen.