Ein Ort, der Digitalisierung beschleunigt und Künstliche Intelligenz sichtbar macht

Wenn eine Tasse und ein Knautschball in Form eines Gehirns ausgetauscht werden, dann ist das normalerweise keine Nachricht wert. Es sei denn, dieser Austausch ist ein Symbol für etwas ganz anderes, viel größeres. In der vergangenen Woche wurde das neue Transferzentrum für Künstliche Intelligenz BREMEN.AI eröffnet – und wurde unter diesem Dach mit dem bisherigen KI-Cluster BREMEN.AI vereint. Diesen Schritt besiegelten Roland Becker, Initiator von BREMEN.AI, und Inis Ehrlich, Projektkoordinatorin des neuen Transferzentrums, offiziell bei der Eröffnungsfeier mit der Übergabe von Tasse und Knautschball.

Dabei wurde vor allem eins deutlich: Bremen kann Künstliche Intelligenz – und es gilt, das große Potenzial noch intensiver zu nutzen. „Dazu brauchen wir einen intelligenten Wissenstransfer und schlaue Kooperationsnetzwerke“, sagt Christoph Ranze, Geschäftsführer der encoway GmbH und Vorstand des Digital Hub Industry (DHI). Dafür gebe es jetzt das KI-Transferzentrum als Ort der Begegnung, um eine Kultur der Zusammenarbeit zu entwickeln. „Auf der einen Seite müssen wir mittelständischen Unternehmen helfen, Innovationen der KI anzuwenden. Auf der anderen Seite brauchen wir die Unternehmen, denn ihre Fragestellungen sind der Antrieb, Innovationen zu entwickeln.“

Künstliche Intelligenz erklären und vorantreiben

Ein erstes Fundament für diesen Austausch hatte Roland Becker gelegt, als er 2018 das Cluster BREMEN.AI initiierte. „Wir wollten die KI-Szene in Bremen zusammenführen und haben 2020 die Entwicklung der offiziellen KI-Strategie für das Land Bremen stark unterstützt.“ Das KI-Transferzentrum ist eins der wichtigsten Elemente der Strategie. Auf einer virtuellen Plattform aber auch ganz real im Digital Hub Industry im Technologiepark Bremen sollen Forschungsaktivitäten, Kontakte in die Wirtschaft, Veranstaltungen, Weiterbildungen und Fördermaßnahmen gebündelt werden.

Dass es dafür eine große Begeisterung gibt, war bei der Podiumsdiskussion zu spüren. Auf dem rein weiblich besetzen Podium diskutierten Dr. Vanessa Just (team neusta und KI-Bundesverband), Dr. Teena Hassan (Universität Bremen und Women in AI & Robotics Germany), Katrin Roßmüller (Vorstand Handwerkskammer, Unternehmerin für Elektro-Maschinenbau) und Bettina Willhelm (Landesbeauftragte für Frauen) über die Zukunft der KI in Bremen.

Hassan kommt ursprünglich aus Indien, wo „Mathematik und Informatik als sehr frauenfreundliche Berufe gelten und den Status einer Frau aus der Mittelschicht deutlich erhöhen“. Sie sieht in Bremen und auch in Deutschland generell einen großen Bedarf, über KI zu informieren. „Wir müssen für alle verständlich erklären, wie KI funktioniert, und gleichzeitig die Sorgen und Bedenken der Menschen verstehen und ernst nehmen.“ Dafür sei das Transferzentrum ein guter Ort.

Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft

Das Transferzentum für Künstliche Intelligenz Bremen.AI hat seinen Sitz im Digital Hub Industry Bremen. Das DHI wurde ebenfalls in der vergangenen Woche offiziell eröffnet, zu den Partnern gehören die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Wirtschaftsförderung Bremen, Universität Bremen, encoway GmbH, Lenze SE, bremen digitalmedia und weitere Einrichtungen. Das DHI verbindet Wirtschaft, Wissenschaft, Gründung und Beratung unter einem Dach und soll ein Leuchtturmprojekt mit nationaler und internationaler Strahlkraft werden. Vor Ort zu finden sind neben der encoway GmbH als Ankermieter und dem Transferzentrum für Künstliche Intelligenz BREMEN.AI unter anderem das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen, das Starthaus Bremen und die TOPAS Industriemathematik Innovation gGmbH.

Ziel sei es, die „Digitalisierung zu beschleunigen“, sagte Frank Maier von Lenze SE bei der Eröffnung. Und Carsten Meyer-Heder ergänzte: „Es ist wichtig, dass es Orte wie das DHI gibt, denn Innovationen finden nur im Team statt. Außerdem ist eine Innovation erst dann eine Innovation, wenn sie auch tatsächlich angewendet wird.“ Für Sadia Shakil, Gründerin und CEO von Axtrion, ist es wichtig, dass man „immer auf dem Laufenden ist und sein Wissen stetig erweitert, damit man die richtigen Entscheidungen treffen kann.“

Weitere Informationen zum Digital Hub Industry gibt es hier.

Weitere Informationen zum Transferzentrum für Künstliche Intelligenz BREMEN.AI gibt es hier.