EU-Projekt: Virtual-Reality für Theater- und Filmproduktionen
Mit Hilfe von Virtual-Reality-Brillen und einer neu entwickelten Software können Film- und Theaterschaffende die Szenen einer Theater- oder Filmproduktion vorab realitätsnah planen. Auch für Animationsstudios ist die Technologie interessant, die unter Leitung der Universität Bremen im Projekt „first.stage“ entwickelt wurde. Die EU hat das Vorhaben innerhalb des Rahmenprogramms Horizont 2020 mit insgesamt rund drei Millionen Euro gefördert.
Die Planung eines Theaterstücks, einer Filmproduktion oder eines Animationsfilms ist aufwändig und kostspielig: Zahlreiche Ideen werden entwickelt, getestet und oftmals wieder verworfen. Wenn die eigentliche Produktion startet, müssen viele Details dennoch neu gestaltet werden, weil sie in der Realität anders wirken als in der vorgeschalteten Prävisualisierungsphase („Previs“) erhofft. Im Rahmen des EU-Projekts „first.stage“ haben acht Partner nun eine Virtual-Reality-Anwendung entwickelt, die diese Previs-Phase spürbar erleichtert. „Eine umfassende Evaluation der Projektergebnisse hat gezeigt, dass Virtual Reality (VR) den Kreativschaffenden in allen untersuchten Bereichen helfen kann, Zeit und Kosten zu sparen“, erläutert Thomas Münder, der das Projekt am Technologie-Zentrums Informatik und Informationstechnik (TZI) betreut.
Die Software, die unter Leitung des TZI der Universität Bremen entwickelt wurde, wird nun vom britischen Projektpartner Moviestorm zur Marktreife geführt und soll 2020 in einer Testversion verfügbar sein. Parallel dazu haben die TZI-Wissenschaftler das Projekt genutzt, um die intuitive Interaktion von Anwendern mit VR-Technologien zu erforschen.
Das Projektkonsortium hat zahlreiche Prototypen von Funktionen entwickelt und im first.stage-System zusammengeführt. Zu den zentralen Funktionalitäten zählt das Importieren von Objekten, Personen oder Fahrzeugen, die sich in der virtuellen Welt zu der gewünschten Szene zusammenstellen und animieren lassen. Die Anwender können auch special effects (Trickeffekte) wie Explosionen, Feuer oder bewegte Gewässer mit geringem Aufwand einbauen. „Das System ist darauf ausgelegt, dass es auch von Personen ohne Programmierkenntnisse leicht genutzt werden kann“, sagt Münder.
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