Hack4Ladies: Alles, nur kein Girlie-Event
48 Stunden im Digital Hub Industry. Unternehmen mit konkreten Challenges. Teams, die in kürzester Zeit Softwarelösungen entwickeln. Und nur Frauen. So lässt sich der Hackathon for Ladies kurz und knapp beschreiben, der vom 9. bis 11. September 2022 in Bremen stattfindet. Dahinter steckt noch so viel mehr: Der Hack4Ladies ist ein in Bremen neues Veranstaltungsformat, das von den Teams des DOCK ONE und des Digital Hub Industry organisiert wird. Unterstützt von encoway, Lenze, der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa und einer Vielzahl von Sponsoren. Der Hack4Ladies fügt sich optimal in die Reihe bereits bestehender Initiativen wie Avanja und F.IT Frauen in IT ein, um mehr Frauen für IT zu begeistern.
„Wir haben bereits einige erfolgreiche Hackathons organisiert, aber es waren immer deutlich mehr Männer als Frauen dabei“, sagt Nico Schnaars von encoway. „Dabei werden in der IT so viele Fachkräfte gesucht, und es ist wichtig, dass wir viel mehr Frauen für diese Branche begeistern.“ Frauen seien oft zu Unrecht unsicherer und würden ihre Fähigkeiten im Vergleich zu Männern eher klein reden. „Wir wollen mit dem Hackathon ein Umfeld schaffen, in dem sie sich wohl fühlen und frei von jeglichen Klischees und Vorurteilen IT-Lösungen entwickeln können.“
Aber wird ein Hackathon nur für Frauen tatsächlich besser angenommen? Und ob! „Wir haben bisher knapp 65 Anmeldungen und hoffen auf 80 bis 100 – so viele Frauen hätten wir bei einem normalen Hackathon ganz sicher nicht erreicht“, sagt Schnaars.
Hackathon for Ladies: Was Frauen wollen
Um mehr über Wünsche und Anforderungen von Frauen zu erfahren, hat das DOCK ONE vorher in einem Workshop zusammen mit dem Netzwerk Digital Media Women veranstaltet. „Das war sehr spannend, zum Beispiel wurde deutlich, dass Events nur für Frauen zwar gewünscht sind, aber sie wollen dort genauso technische Themen bearbeiten wie die Männer. Also eben nicht nur Apps für Mode oder Gesundheit entwickeln“, erzählt Schnaars. „Frauen wollen ernst genommen werden und kein Girlie-Image aufgedrückt bekommen, nur um ihnen die IT schmackhaft zu machen.“
Dafür seien ihnen andere Aspekte wichtig: Sicherheit zum Beispiel. So wird beim Hack4Ladies nicht nur Security dabei sein, sondern das DOCK ONE hat darauf geachtet, dass auch weibliche Sicherheitsleute in den Nachtstunden anwesend sind. Gleiches gilt für die Fotografen und andere externe Dienstleister. Auch die Jury ist weiblich besetzt.
Am Freitag, 9. September geht es um 16 Uhr los. Nach der Begrüßung werden die Challenges vorgestellt, die Frauen wählen die Themen aus, die sie bearbeiten wollen, und finden sich in kleinen Teams zusammen. Dann entwickeln sie bis Sonntagmittag gemeinsam Lösungen und präsentieren sie der Jury, die attraktive Preise vergibt. Geschlafen wird zuhause, im Hotel – oder wer mag auch im Digital Hub Industry. Duschen und Vollverpflegung für alle ist inklusive.
Eine Strategie – viele Angebote
Nico Schnaars und das Orga-Team wünschen sich, dass sich die Teilnehmerinnen untereinander enger vernetzen, gemeinsame Ideen und Projekte entwickeln und vor allem ihr Selbstvertrauen stärken, Spaß haben und Lust auf eine Karriere in der IT-Branche bekommen. Mit diesem Ziel zahlt der Hack4Ladies auch auf die bereits bestehenden Initiativen und Angebote in Bremen ein, die Frauen für IT-Jobs gewinnen wollen. Dem übergeordnet ist die Landesstrategie „Gendergerechtigkeit und Entgeltgleichheit“, die unter anderem Arbeitsbedingungen für Frauen und Männer gerechter gestalten und entsprechend auch Frauen den Zugang zu MINT-Berufen erleichtern möchte. Informationen finden Sie auf der Website von Bremen Innovation.
Unter diesem Dach ziehen inzwischen zahlreiche Akteur*innen gemeinsam an einem Strang. Avanja ist eine Initiative von bremen digitalmedia, die von der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa unterstützt wird. Die interaktive Plattform zeigt insbesondere mittelständischen IT-Unternehmen wie es gelingt, Frauen für digitale Berufe zu erreichen. In das Ziel zahlt auch das Projekt F.IT Frauen in IT ein, das Ende 2021 gestartet ist. Durch gezielte Aus- und Weiterbildungsangebote will das ebenfalls von der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa geförderte Projekt für Frauen die Möglichkeit eines Quereinstiegs in die Branche schaffen. „Damit diese Angebote auch angenommen werden, ist es wichtig, die Aufmerksamkeit von Frauen für die IT zu erhöhen und ihnen zu zeigen, welche spannenden Aufgaben und Chancen ihnen diese Branche bietet“, sagt Christoph Ranze, Geschäftsführer der encoway GmbH und 2. Vorsitzender von bremen digitalmedia. „Mit Events wie dem Hack4Ladies können wir zeigen, wie viel Spaß IT macht und wie kommunikativ die Arbeit in den Teams sein kann.“
Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Hack4Ladies.