Heute vor 435 Jahren am 16. Dezember 1583…
… ist der erste namentlich bekannte russische Buchdrucker Iwan Fjodorow gestorben. Im russischsprachigen kyrillisch schreibenden Raum gilt er als Begründer der Buchdruckkunst in der Nachfolge von Gutenberg.
Es ist nicht bekannt, wann und wo genau er geboren ist, so wird sein Geburtsort mit dem Großfürstentum Moskau angegeben. Nach seinem Studium in Krakau wurde er 1553 vom Zaren Iwan IV mit dem Bau einer Druckerei beauftragt. Im Zuge dessen publizierte er gemeinsam mit dem aus Weißrussland stammenden Pjotr Mstislawez das erste Buch in russischer Sprache.
Somit setzte sich der Buchdruck in Moskau erst rund 100 Jahre nach Gutenbergs beweglichen Metalllettern durch. Der erste – in einer ostslavischen Sprache gedruckte – Psalter wurde zwar schon von dem weißrussischen Buchdrucker Francisk Skorina 1519 in Prag herausgegeben. Das erste in Russland gedruckte Buch jedoch geht auf das Jahr 1563 zurück und war das Epistolarium von Iwan Fjodorow. Dieses „Moskauer Apostolar“ enthielt den Text der Apostelgeschichte und die Briefe des Neuen Testaments, dazu ein so genanntes Menologium und ein Nachwort des Druckers Fjodorow.
Die zu der Zeit neu etablierte Drucktechnik stand jedoch in Konkurrenz zur traditionellen Kopiertätigkeit der Mönche, was einen gewalttätigen Widerstand gegen Fjodorow zur Folge hatte. Im Jahr 1566 musste der Drucker aus Moskau fliehen und ließ sich in der litauenischen Stadt Wilna nieder. Fjodorow druckte in seinem späteren Leben in der ukrainischen Stadt Dubno nach dem Bau einer weiteren Druckerei die erste Ausgabe einer vollständigen Bibelübersetzung in kirchenslawischer Sprache.