Heute vor 53 Jahren am 22. Juli 1965…
… wurde der deutsche Hacker Karl Koch geboren. Insidern ist Koch wohl besser unter seinem Pseudonym Hagbard Celine bekannt. Koch erlangte durch seinen „KGB-Hack“ fragwürdige Berühmtheit, der trotz allem eine der spektakulärsten Spionageaffären der deutschen Geschichte darstellt.
Koch drang Anfang der Achtziger mit anderen deutschen Hackern in westliche Computersysteme ein und verkaufte die gefundenen Informationen an den sowjetischen In- und Auslandsgeheimdienst. Da die Datensicherheit damals weit weniger ausgreift war als heute, konnte sich die Gruppe laienhaft den Zugang zu weltweiten Computern verschaffen. Ende der 80er Jahre flogen ihre Machenschaften schließlich auf. Die Hacker um Koch kamen mit einer Bewährungsstrafe davon, was auffällig gering war. Auch das geringe Strafmaß lässt vermuten, dass man sich der möglichen Auswirkungen von Hackerangriffen zu jener Zeit noch nicht wirklich bewusst war. Wie groß der Schaden der Spionage letztendlich war ist nicht bekannt.
Kochs Pseudonym HagbardCeline stammt von einer Figur der Illuminatus-Romantrilogie, die sich auf satirische Weise mit Weltverschwörungstheorien auseinandersetzt. Für den ohnehin sehr labilen Hacker, der durch schwierige Familienverhältnisse früh an Drogen und Alkohol gelangt war, waren diese Theorien allerdings alles andere als unrealistisch und so versank er bis zu seinem Tod mehr und mehr in einer Scheinwelt. 1989 wurde seine verbrannte Leiche in einem Waldstück bei Ohof gefunden, die Umstände seines Todes sind bis heute nicht vollständig geklärt. Der 1998 erschienene Film „23 – Nichts ist so wie es scheint“ zeichnet Kochs Leben und Wirken nach.