KI zum Schutz des Meeres: Neuartiges Verfahren zur Erkennung von Gefahren
Zahlreiche Sensorsysteme in der Nordsee erfassen Wind, Luftfeuchtigkeit, Sonnenstunden und viele weitere Umweltparameter. Bei Ereignissen wie einer plötzlich einsetzenden Sturmflut oder extremen Algenblüten, die das Ökosystem Meer dramatisch beeinflussen können, soll Künstliche Intelligenz (KI) künftig autonom und frühzeitig ungewöhnliche Veränderungen in Sensordaten erkennen und geeignete Aktionen auslösen. Im Projekt ChESS (Change Event based Sensor Sampling) entwickelt ein Konsortium, bestehend aus dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie der Jade Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg Elsfleth, ein entsprechendes neues KI-Verfahren.
Zu einem Kickoff des Projektes trafen sich Mitte Oktober Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der drei beteiligten Forschungseinrichtungen aus Oldenburg und Wilhelmshaven auf Spiekeroog. Die vorgelagerte Insel im niedersächsischen Wattenmeer, das zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt, stellt einen Dreh- und Angelpunkt im Projekt ChESS dar. Zum einen liefern mobile sowie fest installierte Sensorsysteme auf und um Spiekeroog zahlreiche Umweltdaten für die Entwicklung der neuen KI-Methodik. Zum anderen soll hier später ChESS in einer Fallstudie erprobt werden, bevor das Verfahren weltweit auch in anderen Gewässern Schule machen soll.
In einem ersten Schritt konzipieren und bewerten Forschende des DFKI-Labors Niedersachsen in Oldenburg geeignete Algorithmen. Der Datenraum, in dem unzählige Messwerte ineinanderfließen, sei riesig, so Dr. Frederic Stahl, der ChESS im DFKI verantwortet: „Mit Künstlicher Intelligenz können wir hoch-dimensionale Sensordaten schneller und effizienter erfassen und zu neuen Erkenntnissen gelangen, wie diese zusammenhängen und welche Veränderungen im Meer sie bewirken.“ Bei einer Sturmflut zum Beispiel soll die KI künftig Systemveränderungen in Echtzeit automatisch erkennen und im Moment des Geschehens Aktionen auslösen.
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