Portraitfoto von Michael Hoffmann

Wenn man anfängt, über die derzeit viel beschriebenen Schlagwörter ‚künstlich‘ und ‚Intelligenz‘ (KI) nachzudenken, dann ist das ein bisschen, als würde man direkt in seinem Kopf die Büchse der Pandora öffnen: Fortschritt, Möglichkeiten und Größenwahn diskutieren mit Ethik, Moral und Vernunft. Und an sich sind wir damit bereits mitten im Thema.

Gerade letzte Woche hat sich auch unsere Kanzlerin zum Thema KI geäußert. Bei einer Veranstaltung in Berlin wurde über den Einsatz von Robotern gesprochen und über das Vorhaben, die deutsche Industrie wieder stärker an die künstliche Intelligenz anzudocken und so den Rückstand gegenüber anderen Ländern aufzuholen. Roboter, die immer mehr Aufgaben von Menschen übernehmen sollen – ob in der Arbeitswelt oder im privaten Leben – bilden eine Vision, die in vielen Ländern schon deutlich fortgeschrittener Anwendung gefunden hat.
Doch selbstlernende Maschinen sind eben auch kritisch zu betrachten. Wenn in Zukunft ein intelligenter und mit sozialen Merkmalen ausgestatteter Roboter beispielsweise in einem Krankenhaus Einsatz findet und mit einem Ernstfall konfrontiert wird – wollen wir dann wirklich, dass eine Maschine entscheidet, ob ein Mensch reanimiert wird oder nicht? Ein sehr plakatives Beispiel, keine Frage, aber zeigt es nicht, dass all unsere Handlungen und das, was uns auszeichnet auf emotionalen Erfahrungen, kurzum auf unser Wesen zurückzuführen ist?

Doch gibt es auf der anderen Seite zweifellos unzählige Einsatzmöglichkeiten von KI, die uns in der Industrie, der Forschung und in der Wissenschaft ungeahnte Hilfe leisten können und dies bereits tun. Wie schön, das Bremen bei diesem Thema deutschlandweit ganz vorne mitspielt und eine Vorreiterrolle in der Robotik und bei der Raumfahrttechnologie einnimmt. Mit dem Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) bildet das Bremer Zentrum gemeinsam mit den Standorten Kaiserslautern und Saarbrücken das weltweit größte Forschungszentrum auf dem Gebiet der KI. Am Ende bleibt uns wohl nur eines: abwarten und sich zu gegebener Zeit mit menschlicher Intelligenz den entscheidenden Fragen stellen.