„Mit Zuversicht in die Zukunft“: Vielfältige Inspirationen in fünf Mittagspausen
Fünf Wochen, fünf Interviews, fünf neue Wege in die Zukunft: bremen digitalmedia und das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen haben eine eigene Interviewreihe auf die Beine gestellt und Gäste aus verschiedenen Branchen zum Gespräch eingeladen. „Wenn wir zum Handeln gezwungen werden, dann sind wir mitunter von uns selbst überrascht“ war der Ansatz: Jeder Gast stand bedingt durch die Corona-Pandemie vor einer besonderen Herausforderung, aber hat sich davon nicht unterkriegen lassen, sondern hat „um die Ecke gedacht“ und ist neue Wege gegangen.
„Die Interviews fanden jeweils dienstags im virtuellen Raum für die Dauer einer Mittagspause statt“, sagt Eva Koball von bremen digitalmedia. Etwa eine halbe Stunde sprach Moderatorin Lisa-Maria Röhling mit den Gästen, anschließend hatten alle Zuschauerinnen und Zuschauer Gelegenheit, Fragen zu stellen und zu diskutieren. „Wir sind gleich beim ersten Interview mit 25 Teilnehmenden gestartet, das hat uns gefreut. Allerdings blieb die Beteiligung bei der anschließenden Diskussion eher zurückhaltend“, sagt Koball.
Dafür war die Zahl derer, die sich das Interview zu einem späteren Zeitpunkt angesehen haben, umso größer. „Vermutlich passte die Mittagspause zeitlich nicht so gut“, sagt Lisa Buschan vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen. „Die Klickzahlen haben uns aber gezeigt, dass wir mit unserem Format und unseren Themen richtig lagen.“
Bewusst hatten die zwei Organisatorinnen eine große Bandbreit an Gästen und Branchen gewählt: Den Start machte Carlos Martinez vom Restaurant Muchos Más. Er musste sein Restaurant von jetzt auf gleich schließen. „Wir wollten Umsatz generieren. Und unsere Gäste brauchten ja trotzdem Essen. Darum haben wir in den Räumen den Muchos Markt eröffnet, über Social Media unser neues Konzept beworben und spanische Lebensmittel verkauft“, sagt Martinez.
In der zweiten Mittagspause war Beraterin und Mentorin Meret Nehe zu Gast, die Menschen und Unternehmen dabei unterstützt, den Wandel zu einer nachhaltigen Zukunft aktiv und kraftvoll mitzugestalten. Im Interview gab sie unter anderem Tipps, wie man das eigene Umdenken fördern und Innovationsgeist wecken kann. Eine Woche später war Victor Frei, Geschäftsstellenleiter des Clubverstärker Bremen e. V., im Interview zu sehen. „Nachdem alle Clubs schließen mussten, wollten wir schnell was tun und haben eine Website programmiert, die einen digitalen Clubbesuch simuliert. Unter dem Motto ‚united‘ kann man ein virtuelles Bier bestellen oder Fanartikel kaufen und somit spenden. Das lief toll, die Menschen waren da und haben unfassbar gespendet.“
Bei der vierten inspirierenden Mittagspause drehte sich alles um den digitalen Ausbildungsalltag von morgen. Prof. Dr. Andreas Breiter (Universität Bremen), Heike Precht, (HR-Managerin, Governikus), Hannes Ischebeck (Schulleiter Europaschule SZ Utbremen) und Alina Thoden (Studentin) diskutierten, wie sich das duale Studium verändert, wenn sowohl theoretische als auch praktische Ausbildungsinhalte digital vermittelt werden müssen.
Zum Abschluss und passend zum Beginn der Sommerferien in Bremen und Niedersachsen lud Franziska Frank (PR und Öffentlichkeitsarbeit, Traum-Ferienwohnungen GmbH) im Interview „Menschen mit Fernweh zum Träumen“ ein. Normalerweise bringt Traum-Ferienwohnungen auf seinem Online-Portal Gastgeber und Urlaubsgäste zusammen, aber durch die Corona-Pandemie wurden viele Buchungen storniert. „Unter dem Motto ‚Wir träumen von Urlaub‘ haben wir eine digitale Deutschland-Reise ins Leben gerufen und mit Hilfe der Tourismusverbände eine digitale Deutschlandkarte erstellt, auf der man virtuell reisen und das Land neu entdecken kann.“
Fünf Interviews also, die beispielhaft zeigen, wie aus „gezwungener Innovation“ eine Erfolgsgeschichte werden kann. „Unser Ziel war es, durch die ‚inspirierende Mittagspause‘ Menschen aus unserem Netzwerk zusammen zu bringen und zur Diskussion anzuregen“, sagen Koball und Buschan. „Wir haben aber festgestellt, dass die Bedürfnisse zur Diskussion im virtuellen Raum eher übersättigt sind. Der Bedarf an Information und Inspiration ist dagegen groß, und wir freuen uns, dass wir mit den Interviews etwas Nachhaltiges geschaffen haben. Vielleicht können wir dadurch auch unsere Mitglieder ermutigen, selbst digitale Formate umzusetzen und die vielen digitalen Möglichkeiten für sich zu nutzen.“
Auf der Website von bremen digitalmedia sind sowohl alle Interviews als auch das Graphic Recording zu allen fünf Mittagspausen zu sehen.