Neue Professur für die Forschung zur Mensch-Technik-Interaktion

Die Universität Bremen erhält eine zweite Lichtenberg-Professur. Nach Professor Moritz Renner, der seit 2013 transnationales Wirtschaftsrecht erforscht, ist nun dem Informatiker Johannes Schöning diese Auszeichnung zuteil geworden. Die VolkswagenStiftung wird seine wissenschaftliche Arbeit in den kommenden fünf Jahren mit mehr als 1,4 Millionen Euro unterstützen.

Das Geld dient der Ausstattung seiner Arbeitsgruppe mit Stellen. Die Gruppe beschäftigt sich mit der Mensch-Technik-Interaktion (englisch: Human-Computer-Interaction) im Fachbereich Mathematik/Informatik. Sie erforscht die Schnittstellen zwischen Maschine und Mensch, der Geoinformatik und dem Ubiquitären Computing, bekannt auch als die Allgegenwart der Rechner.
Ist dies zunächst der große Rahmen, so arbeiten die Wissenschaftler konkret an der Gestaltung, Qualitätsprüfung und dem Einsatz neuer Navigationstechniken. Das trifft zum Beispiel für Smartwatches zu.

„Die Technologie, die wir bauen, sollte menschliche Fähigkeiten erweitern und verbessern, nicht aber ersetzen“, erklärt Professor Schöning.

Ein zweites Thema, das die Arbeitsgruppe in den Fokus nimmt, sind die Eigenschaften von räumlichen Daten, die durch Laien aufgenommen wurden. Welche Algorithmen lassen sich dafür finden – zum Beispiel auf Landkarten, die Freiwillige mithilfe von GPS selbst gestalten?

Schöning hat nach Abschluss seines Studiums der Geoinformatik an der Universität Münster 2007 zunächst am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken gearbeitet und geforscht. 2010 wurde er an der Universität des Saarlandes promoviert. Es folgten Auslandsaufenthalte am University College London und zuletzt an der Universität Hasselt in Belgien. Von dort aus bewarb er sich erfolgreich um eine Lichtenberg-Professur bei der VolkswagenStiftung.

Die Jury der Stiftung wählt herausragende Nachwuchs-Wissenschaftler aus, die eigenständig in innovativen und interdisziplinären Bereichen forschen wollen. Sie können sich eine deutsche Hochschule selbst aussuchen.

„Ich habe die Universität Bremen gewählt, weil hier exzellente Forschung von herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern betrieben wird“, begründet Johannes Schöning seine Wahl. Mit vielen klugen Köpfen aus dem Forschungsbereich Spatial Cognition (Räumliches Denken) sei er schon in seiner Zeit in Münster vernetzt gewesen.