„NewStart“ für Studienaussteiger*innen: Neues Jobstarter-plus-Projekt ist offiziell gestartet
Im Januar 2015 fiel der Startschuss für das Projekt „NewStart – betriebliche Ausbildung als Chance für Studienaussteiger/-innen“. Unternehmen werden für die leistungsstarke Zielgruppe „aufgeschlossen“ und mit Studienaussteiger/-innen als potenzielle Auszubildende zusammengeführt. Dieses Vorhaben wird bis Jahresende 2017 im Rahmen des Bundesprogramms Jobstarter plus gefördert. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Thomas Rachel hat am 13.02.2015 den Bewilligungsbescheid für das Projekt „NewStart“ an Annette Fischer vom Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e.V. (BWU) und Prof. Dr. Marc Thielen vom Institut Technik und Bildung der Universität Bremen (ITB) übergeben. Bei der feierlichen Übergabe im Haus der Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V. waren auch die Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt, Staatsrat Matthias Stauch, Konrektor für Lehre und Studium der Universität Bremen Thomas Hoffmeister, die Projektpartner sowie weitere geladene Gäste dabei.
Eine Vielzahl von Studierenden in Bremen beendet ihr Studium nicht. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein Ausstieg kann die Chance zur Neuorientierung in Richtung betriebliche Berufsausbildung sein. Für Betriebe könnte es interessant sein, insbesondere die Zielgruppe Studienaussteiger/-innen zur Sicherung ihres Fachkräftebedarfs in den Fokus zu nehmen. Denn Studienaussteiger/-innen verfügen allgemein über fundierte Schlüsselqualifikationen und haben oft bereits fachliche Kenntnisse und Fähigkeiten erworben. „Genau hier setzt das Projekt „NewStart“ an“, so Projektleiterin Annette Fischer. „In den nächsten drei Jahren werden wir in Kooperation mit der Hochschule Bremen, der Universität Bremen, der Handelskammer und der Handwerkskammer sowie der Arbeitsagentur und Berufsschulen den Hochschulbereich und den Berufsbildungsbereich vernetzen und eine tragfähige Beratungsstruktur für interessierte Studienaussteiger/-innen und Betriebe entwickeln.“
Bremens Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, betonte, das Projekt könne dabei helfen, Barrieren zur dualen Berufsausbildung abzubauen: „Ich hoffe, dass die Ergebnisse dieses Projekts viele Betriebe erreichen und dadurch neue Perspektiven für Studienaussteiger/-innen in Bremen eröffnen. Das Ziel ist, erfolgreich erworbene Studienleistungen auf duale Berufsausbildungen anzurechnen. Speziell kleine und mittelständische Unternehmen könnten einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie attraktive Ausbildungsangebote als Alternative zu einer akademischen Laufbahn eröffnen.“
Im Projekt „NewStart“ soll zunächst ein „Frühwarnsystem“ zur frühzeitigen Erreichung von Studienzweifler/-innen aufgebaut werden. Angeboten werden Beratungen zu den vielfältigen Perspektiven einer Berufsausbildung. „Die Chancen einer betrieblichen Ausbildung als Alternative zu einem Studium sind oft unbekannt, hier ist viel Informationsbedarf“, beschreibt Fischer die Situation. Für Studienaussteiger/-innen, die bereits Studienleistungen erbracht haben, werden spezielle Alternativen zum Studienabschluss in Form von verkürzten Aus- und Weiterbildungen entwickelt.
Parallel werden kleine und mittlere Unternehmen für die Zielgruppe Studienaussteiger/-innen als Auszubildende sensibilisiert. Unterstützung bekommen sie bei der Gestaltung attraktiver Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen. Das Projektteam stellt direkte Kontakte zwischen Unternehmen und Studienaussteiger/-innen her. Möglichkeiten der Anerkennung und Anrechnung auf die betriebliche Ausbildung können beim Zusammenfinden dabei für beide Seiten von Vorteil sein.
Betriebe unterstützen, Ausbildung gestalten, Fachkräfte gewinnen: Mit dem Ausbildungsstrukturprogramm Jobstarter fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit die Verbesserung regionaler Ausbildungsstrukturen. Die Jobstarter plus-Projekte unterstützen mit konkreten Dienstleistungen kleine und mittlere Unternehmen in allen Fragen der Berufsausbildung und tragen so zur Fachkräftesicherung bei. Durchgeführt wird das Programm von der Programmstelle Jobstarter beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).