Smartphones, Tablets, Laptops: Fast 300 Mio. Alt-Geräte in deutschen Haushalten
Länger als der Umfang des Äquators und fünf Mal so schwer wie der Berliner Fernsehturm: Die Deutschen horten einen wachsenden Berg an ausrangierten Geräten und Elektroschrott. So bewahren die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger aktuell rund 210 Millionen Handys oder Smartphones, 49 Millionen Laptops und 26 Millionen Tablets ungenutzt bei sich zu Hause auf. Das ist das Ergebnis einer Berechnung des Digitalverbands Bitkom auf Basis einer repräsentativen Befragung von 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.
Demnach haben sich diese Zahlen im Laufe der Jahre vervielfacht: Waren es 2014 noch rund 100 Millionen ausrangierte Handys und Smartphones, wurden im Jahr 2018 schon 124 Millionen Stück gezählt. Die Summe der Alt-Laptops belief sich im Jahr 2014 noch auf 22 Millionen und 2018 auf 32 Millionen. Der Bestand an Alt-Tablets wurde von Bitkom in diesem Jahr erstmalig erhoben. „Fast 300 Millionen Alt-Geräte warten auf ihren Einsatz. Noch funktionsfähige Smartphones, Tablets oder Laptops sollten weitergegeben und wiederverwendet werden, defekte Geräte gehören fachgerecht entsorgt und recycelt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Insgesamt besitzen 87 Prozent der Deutschen wenigstens ein ungenutztes Handy oder Smartphone, 47 Prozent mindestens einen oder mehr ungenutzte Laptops und 20 Prozent ein oder mehr ausrangierte Tablets. Jeder und jede zweite Deutsche (48 Prozent) sagt: In unserem Haushalt liegen zu viele ungenutzte IT-Altgeräte herum.
Kobalt, Gold, Seltene Erden – ein großer Rohstoff-Schatz
Mit den Alt-Geräten liegen auch zahlreiche wertvolle Rohstoffe in den Haushalten herum: Neben ca. 6.600 Tonnen Aluminium, dessen Ausgangsstoff Bauxit von der EU als kritischer Rohstoff eingestuft ist, finden sich in den 210 Millionen Geräten große Mengen der ebenfalls kritischen Rohstoffe Kobalt, Lithium, Magnesium, Titan sowie Phosphor, Tantal, Platin-Metalle oder Seltene Erden. Gold ist mit einem geschätzten Gewicht von 3 Tonnen in den 210 Millionen deutschen Alt-Handys und Alt-Smartphones vorhanden. „Die Herstellung eines Smartphones benötigt viele Rohstoffe, Energie und Ressourcen. Werden sie länger genutzt, wirkt sich dies positiv auf ihren ökologischen Fußabdruck aus“, sagt Rohleder. „Die Deutschen horten einen riesigen Rohstoffschatz. Auch vor dem Hintergrund immer wieder neu unterbrochener Lieferketten ist wichtig, dass wir die schon vorhandenen Rohstoffe in den Haushalten nicht brach liegen lassen.“
Weitere Informationen sind auf der Website der Bitkom erhältlich.