Trotz körperlicher Beeinträchtigung selbstbestimmt reisen: Roboterfahrzeuge sollen helfen

Die Mobilität körperlich beeinträchtigter Menschen steht im Fokus des neuen Projektes „Adamo“ am BIBA (Bremer Institut für Produktion und Logistik). Ihnen soll moderne Technik in Verbindung mit künstlicher Intelligenz künftig das Umsteigen bei Reisen erleichtern – unter Nutzung von Technologien, die das Institut für die Industrie erforscht und entwickelt hat. Ziel des Vorhabens ist es auch, weitere Forschungen auf diesem Feld zu initiieren.

Das einjährige Projekt mit dem Langtitel „Ganzheitliches adaptives Interaktionssystem für die intermodale Mobilität“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Assoziierter Partner ist die Bahnhofsmission Bremen. „Was in Produktion und Logistik schon erfolgreich eingesetzt wird, kann auch körperlich beeinträchtigten Menschen zu mehr Lebensqualität verhelfen und sie bei ihren Reisen unterstützen“, erklärt Projektleiter Aaron Heuermann. Zum Jahresende sollen die Forschungsergebnisse vorliegen. 

Kluge Kleinstfahrzeuge sollen individuelle Hilfe beim Umsteigen leisten

In dem Projekt soll ein Konzept für die intermodale Mobilität – also die Nutzung verschiedener Verkehrsträger – von Senioren und anderen Personen mit körperlichen Einschränkungen erstellt werden. Hauptgegenstand des Projekts sind autonome Kleinstfahrzeuge als intelligente Helfer bei Umstiegen zwischen Haltepunkten der Verkehrsmittel – mit Ein-und Ausstiegs- oder Gehhilfen für den Personen- sowie Gepäcktransport.

Dies erfordert eine Kommunikation und Interaktion des Systems mit allen die Reise betreffenden Fahrzeugen sowie der Infrastruktur wie Haltestellen und Aufzügen. Zudem sollen eine intelligente selbstlernende Fahrzeugsteuerung und Benutzungsschnittstellen konzipiert werden, die sich an den individuellen Bedarf der Nutzerinnen und Nutzer anpassen.

Die Herausforderung: Mensch-Technik-Interaktion

Eine der Herausforderungen liegt in der Mensch-Technik-Interaktion. „Sie hat einen hohen Stellenwert in diesem Projekt und ist entscheidend für die Akzeptanz der Roboterfahrzeuge“, betont Heuermann. „Wir konzipieren altersgerechte, bedienerfreundliche Benutzerschnittstellen. Die Bedienung soll so einfach wie möglich und intuitiv erfolgen können – wahlweise und nach den Möglichkeiten der Nutzerinnen und Nutzer per Gesten, Sprache oder über einen Touchscreen wie beim Smartphone.“