Von grüner Logistik, Datenbrillen und Erdnussschalen
Innovationsherausforderungen aus IT und Logistik treffen auf kreative Lösungsansätze
Beim gestrigen Innovationsworkshop „How to run it – Innovation Sprints in Logistics & IT“ organisiert von den LogistikLotsen für die Metropolregion Nordwest, den Logistics Ambassadors von VIA BREMEN und dem IT und Medien Branchenverband bremen digitalmedia, zeichnete sich eines sehr schnell ab: Die unterschiedlichen Nationalitäten, die da an einem Ort zusammenkamen. Studierende aus Ländern wie Mexiko, Indien, Kasachstan und Brasilien saßen zusammen mit Gästen aus den Niederlanden und Deutschland. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass beim abendlichen Networking zum Ausklang der Veranstaltung, ein buntes Stimmengewirr unterschiedlichster Sprachen die Räume des Digilab Brennerei 4.0 der Alten Schnapsfabrik in der Bremer Neustadt erfüllte.
Doch der Reihe nach. Die Organisierenden des Workshops verfolgten mit der Veranstaltung vor allem ein Ziel: Gemeinsam kreativ sein und mit jungen Menschen verschiedenster Herkunft einen regional verorteten Innovationsleuchtturm gestalten. Und genau das hat auch hervorragend geklappt – da sind sich die Veranstalter einig. „Es sind ein paar tolle Ideen entstanden, an denen wir definitiv weiter arbeiten werden“, sagt Sven Hermann, Vorstandsvorsitzender der LogistikLotsen.
Der Workshop kombinierte Vortragsimpulse, Methodenkompetenz, einen gemeinsamen Ideenaustausch und eine Innovationssafari für die Studierenden. Mit dieser Agenda war der gestrige Tag voll bepackt mit spannenden Impulsen und lieferte viel Potenzial, um kreativ zu werden und eigene Ideen zu entwickeln. Nach einer kurzen Eröffnung, stellten zunächst die Gäste aus den Niederlanden ihr Projekt für die Stadt Groningen vor: Durch grüne und intelligente Logistik soll die Innenstadt langfristig von Auto- und vor allem LKW-Verkehr befreit werden. Die Delegation aus den Niederlanden nahm im Rahmen des grenzüberschreitenden und von der Metropolregion Nordwest und des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland geförderten Projekts „Shaping the Future of Smart Regions North“ am gestrigen Workshop teil.
Im Anschluss half Nils Mischo von Evolango den Teilnehmenden, sich auf den anstehenden Innovation Sprint vorzubereiten, indem er einen kurzen Überblick über die Idee, die hinter dieser Methode steckt, gab. Eine halbe Stunde später fuhren vier Studierendenteams in Richtung der vier teilnehmenden Unternehmen – mit im Gepäck: Die Innovationsherausforderung des Unternehmens, das ihnen zuvor per Losverfahren zugeteilt wurde. Die teilnehmenden Unternehmen – BLG Logistics Group, STUTE Logistics, Funkwerk IoT und Ubimax – bildeten eine ausgeglichene Mischung aus der IT und Logistikbranche. In den kommenden zwei Stunden entstanden Ideen im Minutentakt und das an fünf Orten parallel, denn auch die im Digilab zurückgebliebenen Veranstaltenden und Gäste stellten sich einer Innovationsherausforderung.
Zur abschließenden Ergebnispräsentation kamen alle Beteiligten wieder im Digilab der Alten Schnapsfabrik zusammen. Auch einige Unternehmensvertretende fanden sich nun mit ein. Jedes Team stellte seine Herausforderung und erste Lösungsansätze in einem Zeitfenster von drei Minuten vor. „Das Format war sehr interessant und ich habe den Eindruck, dass wir unser Studierendenteam für Ubimax begeistern konnten“, sagt Julia Widmer von Ubimax. „Es war schön zu sehen, wie unsere logistische Innovationsherausforderung den kreativen Ideenaustausch beflügelt hat.“ Widmer hatte mit den jungen Talenten diskutiert, wie eine Palette möglichst effizient mithilfe von Datenbrillen beladen werden kann. Gegen 20 Uhr brechen die letzten Studierenden auf. Was bleibt sind drei zufriedene Organisierende, leere Bierflaschen und ein Parkettboden übersäht mit Erdnussschalen – letzteres allerdings definitiv ein Fall für den nächsten Tag.