Ach, Herr Zuse, auf dem Gebiet der Rechenmaschinen gibt es absolut nichts mehr zu erfinden. Aber Sie sind ein netter junger Ingenieur, ich geb’ Ihnen 1500 Reichsmark und wenn Sie etwas ausgetüftelt haben, zeigen Sie’s mir,
sagte einst der Rechenmaschinenfabrikant Kurt Pannke zu Konrad Zuse.
Und so begann der Bauingeneur Zuse ab 1935 im Wohnzimmer seiner Eltern den ersten frei programmierbaren Rechner der Welt zu bauen. Er montierte dafür rund eine Tonne Material zu einer Maschine zusammen, ganz ohne schriftlichen Konstruktionsplan.
Die Z1 wurde 1938 fertiggestellt und gilt als Vorläufer des modernen Computers. Sie arbeitete als erster Rechner mit binären Zahlen und besaß bereits ein Ein-/Ausgabewerk, ein Rechenwerk, ein Speicherwerk und ein Programmwerk, das die Programme von gelochten Kinofilmstreifen ablas. Von Charles Babbage, den auch Zuse als „den eigentlichen Vater des Computers“ anerkennt (und den wir im 4. Teil unserer Serie vorgestellt haben) – hat Zuse erst lange nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfahren.
Einen Nachbau der Z1 könnt ihr im Deutschen Technikmuseum in Berlin begutachten.